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10.5Umstieg auf Mac-OS X 10.5 Leopard
Den Mac richtig vorbereiten

Nach etwa zweieinhalb Jahren hat Apple im Oktober das nächste Betriebs­system Mac-OS X 10.5 Leopard vorgestellt. Wer einen problemlosen Umstieg anstrebt, sollte einiges beachten und seinen Mac entsprechend vorbereiten.

Das Warten auf die neue Version des Betriebssystems von Apple stellte die Anwender auf eine Geduldsprobe. Noch im vergangenen Jahr hatte man gehofft, den erwarteten Meilenstein zu erreichen, bevor Microsoft mit Vista sein gründlich runderneuertes Betriebssystem auf den Markt bringt. Bekanntermaßen ist Letzteres nun schon einige Monate verfügbar, während Apple den geplanten Erscheinungstermin auf den 26. Oktober verschoben hatte.
Auch für das neue Betriebssystem fordert Apple wieder Geld vom Anwender. Lediglich Käufern eines neuen Mac, die diesen am oder nach dem 1. Oktober erwarben, will Apple ein vergünstigtes Update anbieten. Die Installations-DVD wird bei Apple für rund zehn Euro erhältlich sein.

Während die aktuell angebotene Modellreihe an Macs in puncto Hardwareausstattung mit kleinen Einschränkungen tauglich für Mac-OS X 10.5 ist, sollten Benutzer mit einem älteren Mac zunächst überprüfen, ob sie ihre Hardware nicht besser aufrüsten, um nach dem Update auf Leopard nicht enttäuscht zu werden.
Aus für G3 und einige G4s
Mac-OS X 10.5 wird das erste Mac-OS-X-Betriebssystem sein, das Macs mit G3-Prozessor nicht mehr unterstützt. Der Prozessortyp wurde ab 1997 verbaut, das letzte Modell mit G3 war das 14-Zoll-iBook, das von April bis Oktober 2003 angeboten wurde. Wer einen Mac mit G3-Prozessor besitzt und mit dem System unter Tiger arbeitet, sollte hier nicht all zu traurig sein. Die Anforderungen von Leopard an die Hardware sind in den meisten Fällen nicht erfüllbar oder zu teuer (Hauptspeicheraufrüstung). Auch aus technischer Sicht sind die Voraussetzungen für 10.5 nicht mehr gegeben. Die älteren G4-Macs, die mit einem Prozessortakt unter 867 Megahertz arbeiten, sind nach Apples Vorgaben ebenfalls nicht für die Arbeit mit Leopard geeignet.
TIPP: Auch wenn es „Umwege“ geben sollte, betroffene G3- und G4-Macs unter Leopard zu nutzen, ist der Systemumstieg erst dann wirklich sinnvoll, wenn die Hardware ersetzt werden muss, da man Programme, Leistungsdaten und Funktionen benötigt, die erst Macs mit neueren Prozessoren bieten.
Hauptspeicher
Mac-OS X 10.4 nannte 256 Megabyte Arbeitsspeicher als Systemvoraussetzung, allerdings war das vor zweieinhalb Jahren. Wer einen Intel-Mac nutzt, sollte schon unter 10.4 ein Gigabyte Arbeitsspeicher installieren, will er die volle Leistung des Systems nutzen. Diese Anforderungen gelten auch für Mac-OS X 10.5, auch wenn Apple mit der in der Werbung genannten Mindestanforderung (wieder einmal) tief stapelt. Wer speicherhungrige Programme aus den Bereichen Grafik, Publishing, Audio- und Videoverarbeitung nutzt, sollte dies mit 512 Megabyte erst gar nicht versuchen. Will man unter Leopard das dann nicht mehr im Betastadium befindliche Boot Camp verwenden, um am Intel-Mac auch mit Vista zu arbeiten – Gleiches gilt auch für Virtualisierungen wie VMware Fusion oder Parallels Desktop for Mac 3 –, sollte man gar zwei Gigabyte einsetzen, um unter Vista optimale Leistung abfordern zu können. Wie für alle Unix-Systeme gilt auch bei Mac-OS X, dass erst ein vernünftig mit Hauptspeicher ausgestatteter Mac optimale Performance bietet. Ist der nicht vorhanden, nutzt Mac-OS X die Festplatte als virtuellen Speicher, dieses Arbeiten funktioniert zwar, verringert die Geschwindigkeit aber bis ins Unerträgliche.
Die aktuellen RAM-Preise erlauben die Aufrüstung, Versender wie DSP-Memory bieten für nahezu alle Macs kostengünstige Lösungen. Das 512-MB-Kit für Macbook und Macbook Pro etwa schlägt mit knapp 20 Euro, das Gigabyte-Modul mit 35 Euro zu Buche. Aufgrund des begrenzten Steckplatzangebots in den verschiedenen Macs sind die von Apple bei der Auslieferung vorinstallierten Module in vielen Fällen zu ersetzen, da sie größeren Modulen weichen müssen, um auf angemessene Speichermengen zu kommen.

Für ältere Macs kann die Aufrüstung ein teurer Spaß werden, so verlangt das alte Power­book Titanium etwa nach den nicht gerade preiswerten SDRAM-Modulen, hier schlagen 512 Megabyte dann gleich mit 60 Euro zu Buche. Für einige Modelle, wie etwa den Power Mac G4 Quicksilver, sind zudem Module mit maximal 512 Megabyte verfügbar. Bei anderen gerät die Aufrüstung zur technischen Herausforderung. So muss man bei den TFT-iMacs der ersten Generation („Schreibtischlampe“) etwa den fest verbauten 256-Megabyte-Speicher erst umständlich ausbauen, um ihn durch ein Gigabyte-Modul zu ersetzen. Aufrüst-Kits für den Mac Mini sollten eigentlich gleich mit einem Spachtel ausgeliefert werden, den benötigt man nämlich, wenn man das Speicher-Upgrade durchführen will.
Ganz abzuraten ist vom Aufrüsten beim Apple-Händler: Die bei Apple bezogenen Bausteine plus Arbeitslohn für den Händler können in vielen Fällen zusammen schon fast über eine Mac-Neuanschaffung nachdenken lassen. Das hat wohl auch Apple erkannt und unter der Adresse www.apple.com/support/manuals englischsprachige Anleitungen zur Aufrüstung diverser Macs hinterlegt.
TIPP: Prüfen Sie zunächst, welche maximale RAM-Ausbaustufe Ihr Mac bietet, was die Aufrüstung kostet und welche handwerklichen Fähigkeiten beim Umbau an Sie gestellt werden. Unter Umständen ergibt die Aufrüstung keinen Sinn und die alte Konfiguration tut erst mal weiterhin ihren Dienst.
Massenspeicher
Auch beim Bedarf an Massenspeicher legt Leopard zu. Für Mac-OS X 10.5 sind mindestens sieben Gigabyte Voraussetzung, dazu kommt der benötigte Platz für den virtuellen Speicher des Systems und Cache-Dateien. Für das nackte System sind etwa 20 Gigabyte als ausreichend zu betrachten. Dann allerdings verfügt das System noch über keine Programme (außer den im Lieferumfang enthaltenen), von Platz für Daten, Musik und Videos ganz zu schweigen. Bei älteren Macs, die mit Festplatten zwischen 40 und 80 Gigabyte ausgerüstet sind, sollten man ans Aufrüsten denken. Bei den G5-Power-Macs und der aktuellen Mac-Pro-Linie lässt sich eine zweite Platte einbauen, bei anderen Modellen ist ein Tausch angesagt. Besitzer eines tragbaren Mac bekommen etwa eine 250-Gigabyte-Festplatte für unter 200 Euro. Die alte Festplatte muss nicht entsorgt werden, sie kann nach dem Systemupdate (Kasten „Cloning“) in einem geeigneten Gehäuse als externe Festplatte mit Firewire- und USB-2.0-Anschluss weiter ihren Dienst tun. Wesentlich preiswerter noch als die 2,5-Zoll-Festplatten für die tragbaren Macs sind die 3,5-Zoll-Modelle für Desktop-Macs. Hier sollte wieder vor dem Kauf kalkuliert werden, wie groß der Bedarf an internem Massenspeicher ist, Musik und Video sind hier die echten Speicherfresser. Unter der oben genannten Adresse bei Apple gibt es auch englische Anleitungen für den Festplattentausch.
Grafikkarte
Dasselbe Schicksal, das einige Windows-Benutzer beim Umstieg auf Vista ereilte, droht jetzt auch manchen Mac-Benutzern beim Update auf Leopard. Die in Leopard neue Technologie Core Animation setzt für die vollständige Unterstützung aller Optionen eine Grafikkarte mit mindestens 128 Megabyte Speicher voraus. Einige Macbooks und der Mac Mini nutzen eine integrierte Grafikkarte, die diesen Videospeicher nicht bietet. Auch ältere Macs bis hin zu den ersten Versionen des G5-Dual erfüllen die Voraussetzungen nicht, hier sind leistungsschwächere Karten verbaut, die sich allerdings ersetzen lassen.

Core Animation wird auf diesen Rechnern zwar unterstützt, die Effekte werden dann aber nicht von der Grafikkarte, sondern von der CPU berechnet. Ein Programm wie Time Machine oder Spaces, das Core Animation nutzt, arbeitet langsamer und beansprucht die CPU deutlich stärker. Core Animation betrifft zwar vor allem Oberflächenelemente und wird erst in wenigen Programmen verwendet, wahrscheinlich werden aber nach und nach immer mehr Anwendungen diese Technologie nutzen.
Ein ähnliches Schicksal hat die Win- dows-Gemeinde getroffen, Besitzer eines PCs mit nicht ausreichend ausgestatteter Grafikkarte müssen etwa auf die Oberfläche Aero verzichten. Während in der Windows-Welt eine geeignete Grafikkarte für kleines Geld zu haben ist, muss der Besitzer eines Mac tief in die Tasche greifen. So kostet schon eine gerade ausreichende ATI Radeon 9200 für Mac über 120 Euro, für Lösungen ab 256 Megabyte ist noch deutlich mehr Geld anzulegen. Hier sollte man – will der Anwender das Upgrade – unter Umständen auf ein paar Core-Animation-Features verzichten beziehungsweise den Performance-Verlust hinnehmen.
Geschmeidiger Übergang
Während die Aufrüstung von Hauptspeicher und Grafikkarte – sofern technisch möglich – schon unter Mac-OS 10.4 und ohne viel Vorbereitungsarbeit erledigt werden kann, gilt es beim eigentlichen Systemumstieg eine geeignete Strategie zu wählen. Dabei ist es im ersten Schritt nicht relevant, ob die Festplatte des Mac ausgetauscht werden muss. Apple bietet unter Mac-OS X immer die Option, ein Update des Systems beziehungsweise eine „Migration“ des alten Systems auf das neue zu übernehmen. Was zunächst verlockend erscheint, da hier kaum Arbeit anfällt, verursacht unter Umständen einige Probleme. Beim Upgrade werden alle im alten System enthaltenen Programme, Daten und Einstellungen (bei Letzteren gibt es wenige Ausnahmen) in das neue System übernommen, der Benutzer kann dadurch schnell wieder weiterarbeiten.
Gerade bei diesem Umstieg hat sich in den letzten zweieinhalb Jahren jede Menge Datenschrott im System eingenistet, zum Beispiel Treiber von nicht mehr installierten Programmen oder unter 10.5 inkompatible Applikationen. Wer Leopard nutzen und an dem System Freude haben will, sollte ein sogenanntes Clean Install, eine komplette Neuinstallation, vornehmen. Dabei wird die interne Festplatte des Mac komplett formatiert und überschrieben. Deshalb sind zunächst die Daten des alten Systems zu sichern und die wirklich benötigten nach der Leopard-Installation auf das dann jungfräuliche System zu übertragen. Je nach Hardware ist dabei unterschiedlich vorzugehen.

In allen Fällen empfiehlt sich die Anschaffung einer externen USB-Festplatte mit ausreichend Speicherplatz. Nach dem erfolgreichen Update auf Leopard kann sie prima als Medium für die tolle Backup-Lösung Time Machine unter Mac-OS X 10.5 eingesetzt werden. Will man später mit Time Machine das komplette interne Volume als Backup sichern, muss die Festplatte folglich mindestens so groß sein wie die interne Festplatte. USB-Festplatten mit 500 Gigabyte Speicherplatz gibt es schon für unter 100 Euro. Natürlich lassen sich auch Firewire-Festplatten nutzen, sie kosten allerdings erheblich mehr Geld.
TIPP: Wer den folgenden Workshop „Cloning“ an einem Power-PC-Mac zum Sichern der 10.4-Daten nutzen will, sollte eine Firewire-Festplatte einsetzen. Erst Intel-Macs erlauben die problemlose Nutzung von USB-2.0-Festplatten als Boot-Volume, können also auch davon starten. Es funktioniert zwar auch am PPC-Mac, das erfordert jedoch ein Booten in die Firmware und wird zudem von Apple offiziell nicht unterstützt.
Günstiger Übergang
Wer das Geld für eine externe Festplatte nicht ausgeben und dennoch eine Neuinstallation vornehmen will, ist gut beraten, seine Daten vorab auf CD/DVD zu sichern. Dazu gehören neben den eigentlichen Daten im Home-Verzeichnis natürlich auch Programme und zugehörige Seriennummern, die nicht als Box, sondern als Software-Download erworben wurden. Aus Erfahrung ist von dem Vorgehen ohne Backup abzuraten. In der Regel vergisst der Anwender ein paar entscheidende Daten, die dann nach der Neuin­stallation mühsam wieder rekonstruiert werden müssen.
Wer über ein kostenpflichtiges .Mac-Account verfügt, sollte dessen Optionen zur Synchronisierung auf jeden Fall nutzen, um sich später nicht unnötig Arbeit aufzuhalsen. Dazu wählen Sie vor dem Upgrade in der Systemeinstellung „.mac“ den Reiter „Sync“, aktivieren alle Optio­nen und synchronisieren Ihre Kalender, Adressbücher, den Schlüsselbund und so weiter mit dem Apple-Dienst. Ist der Mac später unter 10.5 im Einsatz, rufen Sie die Systemeinstellung wieder auf und führen die Synchronisierung erneut durch. Dabei setzt .Mac die Daten im neuen System ein. Der Weg empfiehlt sich übrigens auch, wenn man Daten auf mehr als einem Rechner synchron halten will.

Nacharbeiten
Hat das Cloning geklappt, ebenso die Installation von Mac-OS X 10.5 und das Rückspielen der Daten, empfiehlt es sich, die wichtigen Dateien wie etwa Kalenderdateien, Adressdaten, Passwörter zusätzlich auf CD oder DVD zu kopieren und für den Notfall zu sichern.
Ist die USB-Festplatte groß genug, kann man zudem vom frisch aufgespielten Leopard-System inklusive der Dateien ein Disk-Image erzeugen und auf die USB-Festplatte kopieren. In Super Duper ist dazu als Ziel „Disk Image“ zu wählen. Dann hat man ein Image des Systems mit allen Daten, das als Backup fungieren kann, gibt die interne Festplatte einmal den Geist auf. Um das zu bewerkstelligen und die externe Festplatte zusätzlich für Time Machine nutzen zu können, ist sie zu partitionieren. Dabei wird der gesamte Datenbestand gelöscht, also die Sicherheitskopie des alten Betriebssystems. Eine Partition nimmt dann das Image, eine Time Machine, auf. Super Duper erlaubt auch bei Nutzung der Disk Images inkrementelle Backups, so sind Sie mit Leopard immer auf dem aktuellen Stand und haben eine vernünftige Sicherheitsstrategie gegen Datenverlust.
Info: Cloning
Beim Klonen der Festplatte wird auf einem externen Speichermedium ein exaktes Abbild der internen Festplatte erzeugt. Der Mac lässt sich in diesem Fall danach auch von der externen Festplatte booten. Wer über einen PPC-Mac verfügt, muss eine Firewire-Festplatte nutzen, will er nicht komplizierte und nicht immer von Erfolg gekrönte Tipparbeit im Firmware-Modus des Mac vornehmen. Intel-Mac-Besitzer können eine USB-Festplatte einsetzen.
Zum Cloning eignen sich die kostenlosen Programme Super Duper oder Carbon Copy Cloner, beide sind auf der Heft-CD enthalten. Der einfachste Weg zu einem ­bootfähigen Backup des Volumes führt über die Cloning-Funktion des Programms Super Duper von Shirt Pocket. Dazu reicht bereits die ­unregistrierte Gratisversion. Die Vollversion (28 Dollar) bietet darüber hinaus regelmäßige Backups, die Erstellung von CD-Images und mehr. Die externe ­Festplatte muss ausreichend groß und als Mac OS X Extended (Journaled) formatiert sein. Wer Apples Filevault-Verschlüsselung nutzt, muss ein neues Benutzeraccount (ohne Filevault) mit Administratorrechten anlegen und Super Duper von dort ausführen. Nach dem Start muss als Quelle unter „Copy“ die ­Festplatte des Mac gewählt werden, als Ziel unter „to“ die externe Festplatte. Unter „using“ wählen Sie die Option „Backup – all files“. Ein Klick auf „Copy now“ startet das Klonen, das etwas Geduld fordert.

Nach dem Klonen ist der Mac neu zu starten. Halten Sie dabei die Options-Taste gedrückt, und booten Sie dann vom externen Volume. Nach dem Start führen Sie eine Prüfung des neuen Speichers durch, alle Programme und Daten sollten vorhanden sein.
Geht nach der Installation von Leopard etwas schief, können Sie immer noch von der externen Festplatte booten und haben Zugriff auf all Ihre Daten. Natürlich können Sie auch unter Leopard starten und die benötigten Daten von der externen Festplatte jetzt per Finderkopie übernehmen.
PPC-Mac an Intel-Mac
Die Cloning-Prozedur klappt nur zwischen PPC-oder Intel-Macs. Wer auch gleich von einem alten Power-PC-Mac auf einen neuen umsteigt, kann die genannte Clonig-Option nicht nutzen. Ein PPC-Clone lässt sich nicht zum Booten eines Intel-Macs nutzen und umgekehrt. Auch laufen einige PPC-Programme nicht unter Intels Prozessor. Hier sollten auf jeden Fall eine Neuinstallation von Leopard am Intel-Mac erfolgen und die Daten per Netzwerk oder Festplatte vom alten auf den neuen Mac übertragen werden.
Info: Boot Camp sichern
Weder mit dem Festplatten-Dienstprogramm noch mit Super Duper lässt sich ein Bootcamp-Volume sichern. Mit Leopard wird Boot Camp erstmals finale Version vorliegen. Die unter 10.4 nutzbare Betaversion wird vermutlich nach einer Übergangszeit auslaufen. Unter 10.5 kommt Boot Camp 2.0 zum Einsatz, die Betaphase ist beendet und das Programm bereits im Lieferumfang enthalten und mit installiert. Zunächst gilt es aber, eine bestehende Boot-Camp-Installation inklusive Windows zu sichern. Das klappt nicht mit Apples Bordmitteln.
Mit der Freeware Winclone hingegen lässt sich unter Mac-OS X 10.4 ein Clone der Partition erzeugen und wiederherstellen. Voraussetzung ist allerdings, dass als Filesystem unter Boot Camp/Windows NTFS zum Einsatz kam. Um das Programm zu nutzen, benötigen Sie entsprechend Festplattenplatz auf einer externen Platte, hier lassen sich USB-2.0-Festplatten ebenso einsetzen wie Firewire-Modelle.

Nach dem Start des Programms ist zunächst die Boot-Camp-Partition auszuwählen. Wer auf der Partition Vista nutzt, muss zudem die Option „Generischer BCD (Nur Vista)“ aktivieren, sonst klappt nachher das Booten in Vista nicht.
Winclone warnt, dass beim Clone-Vorgang ein eventuelles Unterbrechen dazu führen kann, dass die Boot-Camp-Partition Schaden nimmt. Da der Vorgang länger dauert, sollten Sie Bildschirmschoner und Ruhezustand für die Zeit ausschalten.
Winclone erzeugt aus dem gesamten Inhalt der Boot-Camp-Partition eine Image-Datei, als Lagerort können sie den Ordner „Dokuments“ auf der externen Festplatte auswählen, falls sie bereits vorher einen Clone Ihrer Mac-OS-X-10.4-Partition erstellt haben. Alternativ können Sie als Speicherort auch das Hauptverzeichnis der externen Platte nutzen.
Zum Klonen wird das Boot-Camp-Volume von Winclone unmounted, das Abbild verschwindet also vom Schreibtisch. Nach erfolgtem Klonen wird das Volume automatisch wieder gemountet. Das Programm informiert während des Cloning in der eigenen Log-Konsole über den Fortgang der Vorbereitungen und des eigentlichen Klonens, auch das Haupt-Programmfenster gibt einen Statusbericht.
Der Vorgang kann je nach Windows-System und Ausstattung mit Programmen und Daten einige Zeit in Anspruch nehmen. Unser Testsystem mit Vista Ultimate und einigen Office-Applikationen auf einem Macbook benötigte eine gute Stunde. Winclone informiert nach dem Klonen über den Abschluss und mountet die Partition wieder. Das Programm erzeugt ein Image-File, das in allen Fällen kleiner ist als die eingerichtete Partition von Boot Camp. Im Image sind nur System, Programme und alle Daten enthalten, während die Partition natürlich auch den freien Speicherplatz beinhaltet.
Um den Windows-Inhalt später wieder auf den Mac unter Leopard zu zaubern, ist dort nur noch eine leere Partition zu erzeugen und dann mit Winclone eine Wiederherstellung durchzuführen.
Das Programm nimmt dem Benutzer alle sonst mühsamen Terminal-Befehle ab, er muss keine zusätzlich benötigten Programme installieren und kann den Clone einfach erzeugen. Winclone sollte auch eingesetzt werden, wenn die Boot-Camp-Partition unter Leopard eingerichtet ist und vielleicht neue Windows-Programme und Daten hinzugekommen sind. Da Time Machine hier nicht greift, ist die Windows-Partition weiter manuell gegen Datenverlust zu schützen.
Benutzer von Virtualisierungslösungen benötigen das Tool übrigens nicht, ihr Windows liegt als Datei auf dem Mac-Volume und wird beim Klonen gesichert.

Enthaltene Links:
http://www.dsp-memory.de
http://www.apple.com/support/manuals
http://www.twocanoes.com/winclone

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